Das Wunderkästchen – oder: Shopfloor-Management anno 1910

ich habe sie wieder gefunden, die Geschichte vom Wunderkästchen aus dem Bayerischen Schullesebuch von 1910 für die 3. Klasse.
Sie offenbart die Weisheit, sich immer am Ort des Geschehens selbst ein Bild zu machen, um Ursachen zu erkennen und die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Nicht das Studium von Reportings oder Zahlentabellen in der „Belle étage“ eines Unternehmens mit Entscheidungen aus Distanz schaffen Besserung, sondern nur die Gewohnheit, sich täglich dahin zu begeben, wo die anvertrauten Menschen arbeiten und wirtschaften. Sehen Sie selbst, wie modernes Shopfloor-Management vor über 100 Jahren Grundschülern beigebracht wurde:

Vorgestellt hatte man dem Nachwuchs in Bayern das erfolgreiche Projekt eines Unternehmensberaters (trefflich beschrieben als fröhlicher Einsiedler im Wald). Diese schlichte aber nützliche Weisheit ist damit Allgemeingut seit über 100 Jahren.

Eine ganz aktuelle Management-Philosophie ist Shopfloor-Management, also Führen am Ort der Wertschöpfung (gemeint ist die Werkhalle, die Baustelle, das Büro etc.). Mal wieder nichts Neues unter der Sonne? Wenn wir genau hinsehen, erkennen wir einen wesentlichen Unterschied in der Grundhaltung zu Menschen damals und heute. In unserer Geschichte von 1910 werden die Mitarbeiter faul und eigennützig dargestellt, dem Ganzen nicht verpflichtet. Die Mitarbeiter im Argrarunternehmen sahen sich nicht wertschätzt. Für die Ergebnisse ihrer Haushaltsführung fühlt sich die die Unternehmerin damals nach wie vor alleine zuständig.

Kopf schlägt Kapital

Nach 100 Jahren haben sich die Engpässe von Unternehmen durch die Einbindung in den weltweiten Wettbewerb tendenziell in Richtung Personal verschoben. Damit stehen die Mitarbeiter und ihre Leistung im Mittelpunkt. Ihr Engagement entscheidet über Qualität und Umfang der Wertschöpfung.
Die dem „Shopfloor-Management“ zugrundeliegende Philosophie stellt das Kunstwerk dar, sich der Kreativität und des Engagements aller Mitarbeiter zu versichern. Die eigene innere Haltung ist zu prüfen: Bin ich bereit für Neues? Die Zukunft beginnt mit dem Weg vor Ort. Da wo alles geschieht. Kontakte wollen gepflegt sein.

In jüngster Zeit wurden hierzu Methoden für die betriebliche Praxis entwickelt. In Stichworten: Einführung einer Besprechungskultur mit Information in beide Richtungen, Infoboard in der Werkhalle, Visualisierung von Kenngrößen im SOLL und IST. Abteilungsübergreifende Strukturierung aller Prozessschritte vom Auftragseingang bis zur Fakturierung. Festlegung und Überwachung des Regelkreises im Zeitablauf.

Investition in Führung nötig

Dies bedeutet, dass Unternehmen in Deutschland nicht nur in Technik, sondern auch in Organisation und Führung investieren sollten. Sie basiert auf der wertschätzenden Grundhaltung mit Übertragung von Verantwortung auf die Mitarbeiter. Wenn uns das gelingt, sichern wir nicht nur die Rendite des Unternehmens und haben zufriedene und gesunde Mitarbeiter. Die vielfach zu beobachtende Sehnsucht nach mehr Freizeit oder nach früher Rente – letztlich auch ein Erkennungszeichen unguter Unternehmenskultur – verringert sich.

Wie läuft das bei Ihnen?

.

Erste Hilfe kostet nichts.
0171 35 95 310
direkt anrufen

Blog

Shadow-Management: Unterstützung für Geschäftsführer unter Druck

Ein erfolgreicher Geschäftsführer, geschätzt von Mitarbeitern und Stakeholdern, kam in inneren Konflikt, als das Unternehmen in die Krise schlitterte. Hinter vorgehaltener Hand machte das gefürchtete Wort „Insolvenz“ die Runde. Die Berater forderten unter dem Druck der Banken immer detailliertere Reportings, während Gesellschafter um ihr Kapital fürchteten. Handlungsanweisungen, Vorwürfe und persönliche Angriffe häuften sich. Seine Entscheidungs- […]

weiterlesen

Wenn die Insolvenz an die Kinder „vererbt“ wird

Es ist ein Herzensanliegen, den Kindern den Start ins Leben zu erleichtern. Doch in diesem Familienunternehmen geschah das Gegenteil: Die Söhne wurden dazu bestimmt, für die Schulden ihrer Eltern aufzukommen. Was war passiert? Die elterliche Betriebsgesellschaft war finanziell und personell am Ende. Anstatt eine Insolvenz zu akzeptieren und mit einer Neugründung der Teilbetriebe einen Neuanfang […]

weiterlesen

Der geerbte Weinberg – sind Ihre Entscheidungen wirklich Ihre eigenen? Finden Sie es heraus!

Der Winzer war alt geworden. In weinfröhlicher Runde verkündete er, dass seine beiden Kinder den Familienbetrieb fortführen wollen. Die Freude bei den fröhlichen Zechern war groß, doch der Senior sprach auch offen über seine Sorgen: Die Herausforderungen im Weinbau sind enorm – Frost, Ernteausfälle und wirtschaftlicher Druck machen das Geschäft schwer. Die Frage, die sich […]

weiterlesen

Kontaktieren Sie mich

Wenn auch Sie vor wichtigen Entscheidungen stehen und Unterstützung benötigen, stehe ich Ihnen zur Verfügung. Vereinbaren Sie noch heute ein kostenloses Erstgespräch, um mehr über meine Dienstleistungen zu erfahren und herauszufinden, wie ich Ihnen helfen kann.

In mir haben Sie einen Berater gefunden, der nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen arbeitet.

Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Zukunft gestalten – in Freiheit, Würde und Erfolg.

Schreiben Sie mir an ub@u-bretschneider.de oder rufen mich gleich an: +49 171 35 95 310