In Krisen gilt Stabilisierung vor Transformation

wie reagiert man mit kühlem Kopf auf eine Situation, in der man nicht mehr so weiter machen kann wie gewohnt, weil etwas Wesenliches knapp geworden oder ausgefallen ist? Man spricht oft recht schnell davon, dass dann ein Unternehmen neu auszurichten ist oder sogar neu erfunden werden muss? Das aktuelle Zauberwort heißt „Transformation“, in der oft das gesamte Geschäftsmodell in Frage steht. Doch bevor man sich auf diesen (oft langen) Weg begibt, sollten Sie prüfen, ob der Tank für die weite Reise voll ist. Was also ist zuerst in den Blick zu nehmen?

1. Liquidität und finanzielle Ressourcen:

Wie ein Arzt eingangs den Puls fühlt, wird in Unternehmen die Frage nach der Liquidität am Anfang stehen. Wie lange reicht sie aus? Vielleicht konnten Sie sich mit öffentlichen Krediten versorgen und sind derzeit noch gut ausgestattet. Doch auch volle Kassen leeren sich schnell, wenn Rendite fehlt. Liquiditätsbedarf besteht vor allem dann, wenn der Umsatz wieder anspringt. Die finanzielle Situation und die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen sind in geeigneten Rechenwerken abzubilden – Voraussetzung auch für Kredite und Fördermittel. Die Befindlichkeiten der Kapitalgeber sind zu beachten und zu pflegen. Eine Ertragsplanung geht der Liquiditätsplanung voraus. Bei knapper Liquidität kann eine Zahlungsfähigkeitsprognose nach IDW S11 geboten sein – zu Ihrer eigenen Sicherheit.
Die Liquidität zeigt den finanziellen Handlungsspielraum auf. Bedenken Sie bei Kreditaufnahme: Man kann nicht gegen den Markt sanieren. Neue Kredite sind nur gerechtfertigt, wenn eine hinreichende Wahrscheinlichkeit zur Rückführung besteht.

2. Ressourcen kennen und verborgene Schätze heben:

Pläne haben nur dann eine Chance zur Umsetzung, wenn die Ressourcen ausreichen. Sind Ihre Führungskräfte fähig und auch bereit, einen schwierigen Weg mitzugehen? Wie lässt sich Wissen und Loyalität von Mitarbeitern nutzbar machen, die man vielleicht wenig im Blick hat? Die Erfahrung zeigt: Es lohnt sich, nach verborgenen Schätzen zu graben, die unentdeckt in Unternehmen schlummern. Der bekannte Spruch „wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß“, ist eine gute Metapher dazu. Eine geführte Suche hilft weiter.

Übrigens ist es immer gut, einen Plan B und C in der Schublade zu haben. Im Extremfall kann auch eine Insolvenz oder eine Planinsolvenz sinnhaft sein: Neustart befreiender Ausstieg. Qualifiziertes Know-How von außen ist in dieser Extremsituation unentbehrlich. Wohl dem Unternehmer, dem Zeit zur Verfügung steht, die für sorgfältige Vorüberlegungen für künftige Gestaltungen genutzt werden kann.

3. Was hilft kurzfristig weiter?
„Der Erste-Hilfe-Kasten muss her“: Was ist jetzt für Sie wichtig? Was oder wer drängt am meisten? Wie kann ein angeschlagenes Geschäft mit begrenztem Aufwand belebt werden? Wenn z.B. Umsatz fehlt, kann es zunächst geboten sein, vorhandene Geschäftsverbindungen zu beleben und neue Kontakte in bekannten Vertriebswegen anzustreben. Ist das Führungsteam angeschlagen, kann eine externe personelle Verstärkung auf Zeit neue Energie zuführen.

Fazit:
Notmaßnahmen sind von langfristig wirksamen Eingriffen zu unterscheiden. Dringliches hat Vorrang.
Wollen Sie einen Transformationsprozess bewusst gestalten, sind tiefer- und weiter gehende Fragestellungen not-wendend. Änderungen greifen in das Unternehmensgefüge ein. Die Transformation des Geschäftsmodells ist vergleichbar mit einem Marathon und bedeutet gute und frühzeitige Vorbereitung. Doch sollte zuvor klar sein:

  • Die Kapitalversorgung ist gesichert.
  • Die Weite Ihrer Ressourcen und Möglichkeiten steht Ihnen klar vor Augen.
  • Notwendige Stabilisierungsmaßnahmen greifen.

Was ist IHR nächster Schritt? Gerne helfe ich Ihnen bei Ihren Herausforderungen. Das was wirklich weiterhilft, kann man nicht sich selber sagen. Schwierige Wege müssen Sie nicht alleine gehen. Ich freue mich auf Ihre Anfrage.

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